Beschäftigung für den Kopf
Wenn man bedenkt, dass ein Pferd dafür gemacht ist, mindestens 12 Stunden am Tag zu fressen – idealerweise 16 bis 18 Stunden – dann hängen nicht nur die physischen Zustände im Körper von den Fasern ab. Es hat auch große Bedeutung für die Psyche des Pferdes.
Beschädigte Halfter, zerissene Decken und verlorene Hufeisen sind meistens die Folge von ein paar langweiligen Stunden auf der Weide. Ein Ergebnis, das größtenteils vermieden werden kann, wenn die Pferde stattdessen beschäftigt werden, indem sie fressen dürfen. Je mehr man die Verteilung des Rauhfutters über den Tag streckt, desto besser ist es sowohl für den Magen als auch für den Kopf des Pferdes.
Stroh ist nicht gleich Stroh
Welches Rauhfutter ist also das beste, um die Pferde auf der Weide zu füttern? Stroh ist ja bekanntlich nicht einfach nur Stroh, und weil jede Sorte ihre Vor- und Nachteile hat, variiert es stark, wofür wir uns entscheiden. Wie bei so vielem rund ums Pferd ist die Wahl des Grobfutters fast schon eine Wissenschaft. Man könnte sagen, es ist fast eine Art Religion – während einige an die eine Sorte Rauhfutter schwören, schwören andere auf eine andere.
Wrap ist in der Regel das energiereichste und nährstoffreichste. Das liegt daran, dass es eingepackt wird, während es noch feucht ist. Die Verpackung macht die Lagerung einfach, da es im Freien stehen kann. Dafür ist es teuer und hat eine relativ kurze Haltbarkeit, besonders wenn die Verpackung geöffnet ist.
Heu hält sich länger, weil es trocken ist. Dadurch hat es aber auch einen etwas geringeren Nährstoffgehalt. Außerdem muss Heu trocken gelagert werden, was Anforderungen an den Stall, eine Scheune oder andere Überdachungen stellt.
Körniges Gras und Stroh gelten für viele als ungeeignetes Pferdefutter. Wir können uns schnell darauf einigen, dass es jedenfalls nie die primäre Futterquelle sein sollte. Manche verwenden es, weil es Kauzeit gibt, ohne viel Energie zu liefern. Unsere Experten sind sich jedoch einig, dass es eine deutlich bessere Lösung gibt – und die heißt trockenes Heu und Wrap.
Wenn die Bedürfnisse unterschiedlich sind
Es versteht sich von selbst, dass ein kleiner, runder Shetlandpony nicht die gleiche Energiemenge verträgt wie ein großes, temperamentvolles Warmblutpferd. Was tut man also, wenn sie zusammen auf der Weide stehen? Man gibt ihnen Grobfutter mit möglichst niedrigem Zucker- und Proteingehalt. Das findet man in gutem, trockenem Heu oder Wrap.
Das erklärt Karl-Erik, der über 25 Jahre Erfahrung in der Produktion von Qualitätsrauhfutter bei Tronagergaard Straw hat. Weil trockenes Rauhfutter sich besonders für Pferdehaltungen mit unterschiedlichen Bedürfnissen eignet, ist die Nachfrage danach groß, erzählt er.